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Zum 1. Mai 2023 startete das Projekt „TL-FIT: Teilhabe Landwirtschaft – sächsische Betriebe fit für inklusive Arbeitsplätze“, gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (EPLR), an der Hochschule Mittweida.
Anknüpfend an das vorangegangene Projekt „InnoLaWi“ hat es zum Inhalt, sächsische Landwirtinnen und Landwirte, die sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf ihrem Betrieb interessieren, mit Hilfe verschiedener Informations- und Weiterbildungsangebote zu beraten und zu informieren.

Zunächst ging es daran, Veranstaltungen gemeinsam mit Referierenden zu terminieren, Veranstaltungsorte zu buchen und entsprechendes Informations- und Werbematerial zu erstellen.
Ebenso wurden Kontakte zu Akteuren aus Landwirtschaft und sozialen Institutionen aufgebaut und über den „Arbeitskreis Andere Leistungsanbieter“ weitere Akteure kennengelernt.

Über den Sommer geht es nun an die Vorstellung des Projektes bei sächsischen LandwirtInnen, Verbänden und Vereinen.

Im November 2023 fand das erste Modul der vierteiligen Weiterbildung zur Einführung in soziale Angebote auf landwirtschaftlichen Betrieben statt. Interessierte Landwirtinnen und Landwirte aus Sachsen versammelten sich auf dem Landgut Nemt, um Themen wie Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen sowie rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen zu diskutieren.

Die Weiterbildung wurde von Heike Delling eröffnet, die einen umfassenden Überblick über die Vielfalt der sozialen Landwirtschaft unter Berücksichtigung verschiedener Praxisbeispiele gab, bevor der Fokus auf die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gelegt wurde. Daniel Wiener, Leiter des Sozialen Förderwerks in Chemnitz, gewährte einen detaillierten Einblick in die Arbeit als sozialer Dienstleister, Kooperationspartner und anderer Leistungsanbieter.

Der zweite Tag begann mit einem Exkurs zu steuerrechtlichen Fragen durch das AVATIS Steuerbüro und endete mit einem Ausblick auf die ersten Planungs- und Umsetzungsschritte die auf einen Anbieter sozialer Dienstleistungen zukommen.

Im zweiten Modul wurde die konkrete Gestaltung von Arbeitsplätzen in den Blick genommen. Auf dem Biohof Franke startete die Weiterbildung mit einem Theorieteil über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung. Bei einer Führung über den Biohof und einem Erfahrungsbericht über den Weg zum „Anderen Leistungsanbieter“ durch Inhaberin Uta Franke konnten die Teilnehmenden anschließend einen Einblick in den Alltag und die Arbeitsplatzgestaltung eines „Anderen Leistungsanbieter“ bekommen.

Martin Lenzinger vom Hof Grafel und Daniel Wiener vom Sozialen Förderwerk arbeiten beide täglich mit Menschen mit Behinderung zusammen und konnten den anwesenden Landwirtinnen und Landwirten auch am zweiten Tag umfangreiche Einblicke und Erfahrungswerte mitgeben. 

Neben der Frage wie die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung konkret aussehen kann und wie die Einbettung ins Team gelingt, wurden praktische Hilfestellungen und Hilfsmittel an die Teilnehmenden vermittelt.

Ende Februar 2024 trafen die Teilnehmenden der Weiterbildungsreihe erneut zusammen. An der Hochschule Mittweida tauchten die Landwirtinnen und Landwirte an diesem Tag ein in Zahlen und Rechnungen, denn es ging um die konkrete Kostenkalkulation für einen sozialen Betriebszweig.

Rebecca Kleinheitz brachte ein Kalkulationstool mit welches im ersten Abschnitt des Tages ausführlich erläutert wurde. Nach der Mittagspause konnten die Landwirtinnen und Landwirte für ihren eigenen Betrieb mit der individuellen Kalkulation beginnen und unter Anleitung und Hilfe das entsprechende Tool kennenlernen um dieses in der kommenden Selbstlernphase eigenständig ergänzen zu können.